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1. Tausend Tage

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Vevir's avatar
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Seit Tagen schon denke ich nicht mehr nach. Ich sehe vor meinen Augen weder die Zeit, noch bewegliche Bilder, die meiner Zukunft weiter helfen könnten.
Ich liege einfach nur reglos da und warte...

Warte darauf endlich entdeckt zu werden. Vielleicht von ihm, so dass er mein wahres Selbst wiedererkennt.
Doch ich warte unverhofft und selbstlos. Bis er mich letztendlich aufgibt und loslässt.
Obwohl er versucht gelegentlich meine Hand zu ergreifen, lässt er doch immer wieder los und lässt mich, auf den Grund unserer Hölle zurückfallen.

Die anstrengenden Tränen, die täglich meine Wangen herunter laufen, sprechen tausend Bände voll flehender Wörter, die seine Erinnerungen erreichen sollen.
Erinnerungen an ein Dasein, frei und unbefangen.
Etwas das ich zu schätzen lernte, in den Tagen meiner Gefangenschaft.
Mir wird verboten das Licht erblicken zu dürfen.
Verboten, das auszusprechen, was mich bewegt, verboten Kind sein zu dürfen...

Er sieht mich nicht, sieht nur den Hass.
Sieht einzig nur sich Selbst und das hinter einem grauen Schleier.
Sein feines Gesicht und seine schwarzen Augen, die mir jedoch oft verborgen bleiben.
Es sind immer noch die gleichen, nur versteinert.
Seit langen schon werde ich in meinen Träumen von einer Erinnerung verfolgt die mir das Herz zerreißt!
In ihr sind mein Bruder und ich zu sehen. Sein wirkliches Ich, lächelt in mein rundes Kindergesicht, das ihn strahlend entgegenblickt.
Ich liebte ihn, liebte ihn über alles in der Welt. Er war immer für mich da.
Zog die Decke über meine Schultern, wenn ich schlief, durchstrich mein Haar, wenn ich ihn brauchte.
Hielt mich fest in jeder schweren Zeit, die man als Kind haben kann.

Diese Erinnerung wärmt mich Nacht für Nacht und vermittelt mir leicht das Gefühl, ihn doch noch zu erkennen, auch wenn sein liebliches Gesicht heute eher eine Maske aus Hass und Gleichgültigkeit darstellt.
Ich träume diesen Traum so lange, bis er wieder von der Realität eingeholt wird.
Bis er mich weckt, brutal und unbegründet, mir ein Ohr wispert, wie verdreckt und schändlich ich doch sei.
Ich ihn darauf hin in seine Arme schließen will, seinem alten Ich.

Meinen Bruder...

Um zu erklären wie ich in dieser reglosen Stille verlebe, brauche ich sicher viel Kraft.
Es ist schwer und verzweifelnd zugleich, wenn ich mir über seine Grausamkeiten bewusst werde. Es ist das Ticken der Uhr und sein durchbohrender Blick, dann wenn er mir Leid zufügen will, wenn er kurz davor ist, seine Hand gegen mich zu erheben.
Aus meinem Mund kommen nur winselnde Geräusche, manchmal Schreie oder auch ein unterdrücktes Schluchzen.
Doch nichts von all dem hilft seine Wut zu stoppen. Nichts vermag ihn mich, leiden zu sehen.
Denjenigen den er auf seinen Schultern trug, einen sanften Kuss auf die Stirn gab, um mir zu zeigen wie sehr er mich liebte.
Damals als er noch lieben konnte.

Zwischen den blanken Wahnsinn und der bloßen Angst.
Zwischen blutigen Tränen und dem festen Glauben, der mir ein innerliches, wenn auch kurzes Lächeln schenkt.
Hier lebe ich!
Verlebe ich... reglos, machtlos, vor mir selbst entblößt.

Lieb mich doch endlich!
Written by me
(Fanfiction about Itachi and Sasuke from Naruto)
© 2016 - 2024 Vevir
Comments5
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Callme-Ismael's avatar
... sehr berührend

:)